Der Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten, Tim Renner, enthüllt am Donnerstag, dem 2. Juni 2016, um 17.00 Uhr am Haus Kurfürstendamm 220 eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Medizinerin Rahel Hirsch (1870 – 1953) . Sie war die erste Medizinprofessorin in Preußen, eine couragierte Ärztin und Wissenschaftlerin, der es gelang, in einem männlich dominierten Umfeld, wissenschaftlich Karriere zu machen und ihre Position zu verteidigen. Sie wuchs in einem intellektuellen, jüdisch orthodox geprägten Elternhaus auf und schlug zunächst die pädagogische Laufbahn ein. Nach einer zehnjährigen Tätigkeit als Pädagogin nahm sie 1898 ihr Medizinstudium in Zürich auf. Nach Abschluss der Promotion in Straßburg ging sie 1903 nach Berlin an die Charité. Ihre anerkennenswerten wissenschaftlichen Leistungen führten dazu, dass ihr 1913 als erste Medizinerin in Preußen der Professorentitel verliehen wurde.
Rahel Hirsch gehört zu den Vorreiterinnen für berufliche Selbstbestimmung und Emanzipation. Als Jüdin von den Nazis verfolgt, floh sie 1938 nach London, wo sie vereinsamt starb.
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