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Wanda von Debschitz-Kunowski, Lotte Laserstein Repro: Anja Elisabeth Witte © VG Bild-Kunst, Bonn 2019 |
Von Elke Linda Buchholz
Zuerst im Frankfurter Städel, jetzt in der Berlinischen Galerie: Zwei der renommiertesten Museen Deutschlands rollen für Lotte Laserstein den roten Teppich des ganz großen Ausstellungsformats aus und widmen ihr eine Solo-Retrospektive. Sie hat es verdient.
Die lange Zeit völlig vergessene Laserstein gehört mit ihren eigenwilligen Porträts, modernen Alltagsszenen und psychologisch tiefgründigen Gruppentableaux unbedingt mit in den kunsthistorischen Kanon und ins Gedächtnis der breiten Öffentlichkeit. Ihre ausgeklügelten Kompositionen und die versierte Pinselführung verraten ein herausragendes Talent. Vor allem aber wirft Laserstein einen ganz eigenen Blick auf ihre Zeitgenossinnen und Zeitgenossen der 20er Jahre, hinterfragt Geschlechterrollen und stellt auf den Prüfstand, was das sein könnte: die Neue Frau, von der in den Medien damals so viel die Rede war. Es gehört mehr dazu als ein Kurzhaarschnitt, die traditionellen Genderklischees auszuhebeln, das machen Lasersteins subtile Schilderungen klar.
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