Freitag, 27. September 2013

Gartenarchitektur der Moderne - online

Pünktlich zur Eröffnung der Triennale der Moderne (siehe unten) hat der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten eine Onlineausstellung über Gartenkunst der Moderne freigeschaltet. Vorgestellt werden u. a. die Freianlagen der Siedlung Schillerpark und der Hufeisensiedlung in Berlin (Foto), der Skulpturengarten des Georg-Kolbe-Museums, aber auch der Rosengarten in Dresden und die Anlagen um Hans Poelzigs ehemaliges I. G. Farben-Gebäude in Frankfurt am Main. Mehr

Triennale der Moderne eröffnet heute

Wohnblock in
Haselhorst, um 1932
Heute beginnt offiziell die Triennale der Moderne, ein Veranstaltungsprogramm in den drei Bauhaus-Städten Berlin, Weimar und Dessau, das im Dreijahresrhythmus stattfinden soll: 2013, 2016 und 2019 zum 100. Geburtstag des Bauhauses. Das umfangreiche Programm finden sie hier. An diesem Wochenende liegt der Schwerpunkt auf Veranstaltungen in Berlin, so finden von morgens bis nachmittags Architekturführungen statt. Wir sind morgen mit einer Führung durch die 1930 bis 1935 erbaute Reichsforschungssiedlung Haselhorst aktiv beteiligt - sie ist aber leider schon ausgebucht.

Donnerstag, 19. September 2013

Kästners Berlin

Das ist sie, die berühmteste literarische Litfaßsäule Berlins, hinter der sich der kleine Emil in Kästners Kinderroman "Emil und die Detektive" versteckt. Dahinter, auf der anderen Straßenseite der Bundesallee, befand sich die Terrasse des Café Josty, auf der das Buch geschrieben wurde und wo im Roman der Dieb Grundeis Eier im Glas verspeist.
Für das rbb-Heimatjournal stand Michael Bienert gestern mit Ulli Zelle am literarischen Schauplatz vor der Kamera, Sendetermin ist der 21. September 2013 ab 19 Uhr. Und natürlich können Sie auch Führungen mit Michael Bienert durch Kästners Berlin buchen!

Donnerstag, 12. September 2013

Abrissantrag für die Kant-Garagen abgelehnt!

Foto: Bundesarchiv
Wie der Tagesspiegel berichtet, lehnt der Charlottenburger Baustadtrat den Antrag des Eigentümers auf Abriss der Kant-Garagen ab. Dabei hat er die Rückendeckung des Stadtplanungsausschusses der Bezirksverordnetenversammlung. Zahlreiche Experten aus der Architekturszene und Denkmalpflege hatten gegen den Abriss der 1930 errichteten Hochgarage protestiert (siehe den Offenen Brief). Mehr zum aktuellen Stand lesen Sie hier.

Mittwoch, 11. September 2013

Berliner U-Bahn-Netz im Dezember 1930

Zum Vergrößern bitte anklicken

Diese übersichtliche Netzspinne erschien aus Anlass der Eröffnung der heutigen U5 (damals Linie E) vom Alexanderplatz durch die Frankfurter Allee nach Friedrichsfelde am 21. Dezember 1930. Die neue Linie ist rot eingezeichnet. Außerdem wurde seinerzeit die damalige Linie C bis U-Bhf. Grenzallee verlängert.

Dienstag, 10. September 2013

Der Architekt Erich Mendelsohn - Werkschau in der Kunstbibliothek

Ikone der Moderne im Zeitungsviertel:
Das Mosse-Haus an der Jerusalemer,
Ecke Schützenstraße
Die Kunstbibliothek präsentiert am Kulturforum eine umfassende Schau zum Leben und Werk eines der bedeutendsten Wegbereiter der architektonischen Moderne: Erich Mendelsohn (1887-1953). Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Mendelsohns zeichnerischer Nachlass, der 1975 von seiner Frau Luise an die Kunstbibliothek übergeben wurde. Die mehr als 5000 Skizzen und Entwürfe sind nicht nur faszinierende Dokumente seines Schaffens als Architekt, sondern auch Meisterwerke der Zeichenkunst, die 60 Jahre nach seinem Tod nichts von ihrer Kraft verloren haben. Neben dem Getty Research Institute Los Angeles besitzt die Kunstbibliothek die weltweit größte Museumssammlung zum Leben und Werk Erich Mendelsohns. Erich Mendelsohn gehört neben Mies van der Rohe zu den Bahnbrechern der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten war ein jäher Bruch in seinem Leben. Aus Anlass seines 60. Todestages am 15. September 2013 wird aus dem Bestand der Architektursammlung der Kunstbibliothek von rund 5000 Zeichungen, Fotografien und Briefen, ein Querschnitt seines Schaffens gezeigt. In der Zeit des Nationalsozialismus musste der aus Allenstein stammende und in Berlin ansässige jüdische Architekt über Holland, England, Palästina in die USA emigieren. Erich Mendelsohn hat auf drei Kontinenten und in mehr als sieben Ländern seine architektonischen Spuren hinterlassen. Noch immer sind seine Bauten trotz Kriegszerstörungen in Berlin präsent: die „Villa Sternefeld“ an der Heerstraße, das Mosse Verlagshaus in der Jerusalemer Straße, sein eigenes Wohnhaus am Rupenhorn, das städtebauliche Ensemble „ Woga“ mit dem Universum-Kino (heute Schaubühne) am Lehniner Platz am Kurfürstendamm und natürlich das Haus Bejach für den jüdischen Arzt Carl Bejach errichtet, der 1936 von den Nazis vertrieben wurde. Nach Mendelsohns Entwürfen wurde der Einsteinturm in Potsdam zu einer „Inkunabel“ der expressionistischen Architektur des 20. Jahrhunderts. Die Kunstbibliothek hat zusammen mit dem Getty Research Institut in einem Forschungsprojekt begonnen, den Schriftwechsel des Ehepaares Mendelsohn wissenschaftlich zu bearbeiten. (Quelle: Pressemitteilung SMB - PK)

„Drei Kontinente – sieben Länder. Werke von Erich Mendelsohn aus der Architektursammlung der Kunstbibliothek“
Ausstellung der Kunstbibliothek vom 19. September 2013 bis 26.1.2014
Ort der Ausstellung: Kulturforum, unterer Sonderausstellungsraum, Zentrale Eingangshalle, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin-Tiergarten.

Weitere Informationen

Walter Benjamins weltweite Rezeption

Walter Benjamin 1928
Quelle: Wikimedia
Zu diesem Thema veranstaltet die Berliner Akademie der Künste, die das Walter-Benjamin-Archiv verwaltet, vom 18. bis 20. September 2013 ein Symposion. Vor allem die wenig bekannte Aufnahme von Benjamins Werk in Asien und Lateinamerika wird diskutiert. Das Programm finden Sie hier.

Freitag, 6. September 2013

Baudenkmal Bundesschule Bernau

Moderne Architektur, eingebettet
in die märkische Landschaft:
die ADGB-Bundesschule auf
dem Cover der Neuerscheinung
Bei dem schönen Wetter, das am Wochenende zu erwarten ist, empfehlen wir einen Ausflug nach Bernau zur ehemaligen Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftbundes (ADGB). Seit August 2012 steht sie auf der UNESCO-Welterbeliste. Übermorgen, am 8. Sepember 2013, ist sie im Rahmen des "Tages des offenen Denkmals" von 10.30 Uhr bis 13 Uhr für Besucher geöffnet und es finden Führungen statt. Die ehemalige Gewerkschaftsschule entstand zwischen 1928 und 1930 nach Plänen des Bauhausdirektors Hannes Meyer und seines Partner Hans Wittwer, in der Nazizeit wurde sie zur "Reichsführerschule" umfunktioniert. Soeben ist ein kleines Buch erschienen, das die Geschichte des Baudenkmals Revue passieren lässt und die Sehenswürdigkeiten der Anlage vorstellt:

Günter Thoms / Peter Steininger: Die ADGB-Bundesschule Bernau in Berlin. 48 Seiten, E. A. Seemann Verlag 2013, 9.95 €
Inhalt und Leseprobe

Mittwoch, 4. September 2013

Letzter Aufruf zum Sonntagsspaziergang in Haselhorst

Treppenhaus im Laubenganghaus
von Mebes & Emmerich
Die Liste der Voranmeldungen ist bereits lang, nur noch wenige haben die Gelegenheit, am kommenden Sonntag, dem 8. September ab 11 Uhr an einer kostenlosen Führung mit Michael Bienert und dem Landschaftarchitekten Peter Schmidt-Seifert durch die ehemalige Reichsforschungssiedlung teilzunehmen. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Tages des offenen Denkmals statt. Hier erfahren Sie mehr. Anmeldung erbeten unter Telefon 030 4708-1526 oder Mail an a.zauritz@gewobag.de

Dienstag, 3. September 2013

Dringender Appell: Rettet die Kant-Garagen!

Quelle: Bundesarchiv/Wikimedia
Hinweis: Zum aktuellen Stand der Auseinandersetzungen siehe den Artikel aus der Berliner Zeitung vom 11. März 2014.

Der drohende Abriss der Kant-Garagen war sogar die New York Times einen ausführlichen Bericht wert (hier lesen).

In einem offenen Brief protestieren zahlreiche Fachleute aus Denkmalpflege, Architekturszene und Publizistik gegen den verantwortungslosen Umgang mit dem Baudenkmal:

Sehr geehrter Herr Pepper, 
sehr geehrter Herr Senator Müller, 
sehr geehrter Herr Bezirksstadtrat Schulte,

am 1. August 2013 hat die Öffentlichkeit über Medien vom geplanten Abriss des Kant-Garagen- Palastes in Berlin-Charlottenburg erfahren. Wir, die Unterzeichner, appellieren an den Eigentümer und an alle Verantwortlichen, die Kant-Garage zu erhalten. Wir bitten, vorliegende Gutachten zum Erhaltungszustand des Bauwerks und seiner wirtschaftlichen Nutzung öffentlich zugänglich zu machen. Wir bieten unsere Mithilfe an, insbesondere unsere fachliche Expertise und Erfahrung auf dem Gebiet der Denkmalsanierung, um Möglichkeiten der Instandsetzung und wirtschaftlich zumutbaren Denkmalnutzung zu entwickeln. Wir bitten deshalb, ein Moratorium zu gewähren, das die Chance eröffnet, mit Fachleuten, Finanziers und möglichen Nutzern ein gemeinsames Konzept zur Instandsetzung und zum Weiterbetrieb der Hochgarage zu erarbeiten.
Die Gründe für den Erhalt der Kant-Garage als europäisches Kulturerbe sind gewichtig und vielfältig: Das von 1929 bis 1930 errichtete Verkehrsbauwerk ist ein bis heute nahezu unverändert erhaltener Schlüsselbau der europäischen Mobilitätsgeschichte und der neuen Bauaufgabe Hochgarage. Sie ist die einzige bestehende Hochgarage der Weimarer Republik in Berlin und Brandenburg – und mit ihrer doppelgängigen Wendelrampe sowie der gläsernen Vorhangfassade nahezu einzigartig in Europa.
Die Kant-Garage ist darüber hinaus das letzte verbliebene Bauwerk des Architekten Hermann Zweigenthal in Deutschland und das einzige Bauwerk der Bürogemeinschaft mit Richard Paulick. Hermann Zweigenthal wurde 1904 in Wien geboren und verstarb 1968 in den Vereinigten Staaten als Hermann Herrey. Zweigenthal und Paulick studierten an der Technischen Hochschule Berlin bei Hans Poelzig und mussten ebenso wie der Eigentümer der Garage, Louis Serlin, vor den Nationalsozialisten ins Exil fliehen.