Mittwoch, 11. Dezember 2019

Der Bildhauer August Gaul im Kollwitz-Museum

Von Elke Linda Buchholz - Kaum streichholzschachtelgroß ist das Schwein. Es legt die Ohren an, gespannt vom Rüssel bis zum Ringelschwanz. Ein Schwein, sonst nichts: Saumäßig gut getroffen und 1914 in Bronze verewigt von August Gaul. Aber könnte es nicht auch ein Glückssymbol sein? Des Bildhauers Idee, so ein Hausschwein in kapitaler Größe als Brunnenfigur auf den Wittenbergplatz zu hieven, irritierte die Berliner. Weiterlesen auf www.tagesspiegel.de

Montag, 30. September 2019

Triennale der Moderne 2019 in Berlin startet am 10. Oktober 2019

Über hundert Veranstaltungen von rund 20 Partnern: Das am 10. Oktober startende Berliner Programm lädt ein, den Reichtum einer Epoche zu entdecken. Die 1920er-Jahre waren eine Zeit radikaler, uns bis heute faszinierender Umbrüche in Kunst, Design und Gesellschaft. Sie sind Ausgangspunkt der "Triennale der Moderne", die alle drei Jahre in Weimar, Dessau und Berlin stattfindet und die dortigen UNESCO-Welterbestätten stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Während in den Bauhaus-Städten Weimar und Dessau die Architektur und Lehre der berühmten Design- und Kunstschule im Mittelpunkt steht, ist das moderne Erbe in der Metropole Berlin ungleich vielfältiger.

Beinahe Bauhaus-Meister. Fred Forbats Erinnerungen

Fred Forbat war weder Schüler noch Lehrer am Bauhaus, alleine schon deswegen taucht sein Name in den vielen Publikationen über die berühmte Kunstschule nur am Rande auf. Die Veröffentlichung seiner Lebenserinnerungen rückt nun einen der besten Vertreter des Neuen Bauens der 1920er-Jahre ins rechte Licht.

Als der Dreiundzwanzigjährige im Jahr 1920 im Weimarer Bauhausgebäude als Architekt im Privatatelier des Schulgründers Walter Gropius anfing, hatte er schon ein Studium in München abgeschlossen. Sofort nach dem Architekturexamen sollte er sich damals in einem Gefängnis melden, um als unerwünschter Ausländer aus Bayern abgeschoben werden. Gropius machte den patenten jungen Mann zum Bauleiter einer Villa, die der Bauunternehmer Adolf Sommerfeld für sich in Berlin errichten ließ und die von den Bauhauswerkstätten ausgestattet wurde. Später betraute Gropius Forbat mit der Gesamtplanung der nie realisierten Bauhaussiedlung in Weimar. Weiterlesen

Mittwoch, 17. April 2019

Lotte Laserstein in der Berlinischen Galerie

Wanda von Debschitz-Kunowski,
Lotte Laserstein
Repro: Anja Elisabeth Witte

© VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Von Elke Linda Buchholz Zuerst im Frankfurter Städel, jetzt in der Berlinischen Galerie: Zwei der renommiertesten Museen Deutschlands rollen für Lotte Laserstein den roten Teppich des ganz großen Ausstellungsformats aus und widmen ihr eine Solo-Retrospektive. Sie hat es verdient. Die lange Zeit völlig vergessene Laserstein gehört mit ihren eigenwilligen Porträts, modernen Alltagsszenen und psychologisch tiefgründigen Gruppentableaux unbedingt mit in den kunsthistorischen Kanon und ins Gedächtnis der breiten Öffentlichkeit. Ihre ausgeklügelten Kompositionen und die versierte Pinselführung verraten ein herausragendes Talent. Vor allem aber wirft Laserstein einen ganz eigenen Blick auf ihre Zeitgenossinnen und Zeitgenossen der 20er Jahre, hinterfragt Geschlechterrollen und stellt auf den Prüfstand, was das sein könnte: die Neue Frau, von der in den Medien damals so viel die Rede war. Es gehört mehr dazu als ein Kurzhaarschnitt, die traditionellen Genderklischees auszuhebeln, das machen Lasersteins subtile Schilderungen klar.
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