Blick in die Ausstellung Foto: Bienert |
Das sind nicht einfach Bilder aus Kinofilmen der Weimarer Republik, es sind eigene fotografische Kompositionen, die das Wesen und die Atmosphäre eines Films vermitteln sollten, bestimmt für die Schaukästen der Kinos, für Programmhefte und Illustrierte. Die Deutsche Kinemathek zeigt unter dem Titel Licht und Schatten eine Ausstellung mit Originalfotografien aus ihrer Sammlung, ergänzt um prächtige gemalte Filmplakate und einige Filmausschnitte. Berühmte Filme wie Das Cabinet des Dr. Caligari, Metropolis und Berlin Alexanderplatz treffen auf weniger bekannte wie Genuine von Robert Wiene oder Dona Juana von Paul Czinner, das ergibt einen sehr schönen und halbwegs repräsentativen Überblick über das deutsche Filmschaffen zwischen 1918 und 1933. Alles in Schwarzweiß und doch unglaublich vielfältig in den ästhetischen Mitteln.
Der Besuch im Museum für Film und Fernsehen lohnt auch deshalb, weil man dort den Prachtband zur Ausstellung erheblich verbilligt gegenüber dem Buchhandelspreis erwerben kann. Hans Helmut Prinzler, bis 2006 Direktor des Museums, hat ihn herausgegeben und mit einem konzisen Überblick über das Kino der Weimarer Republik eingeleitet. Es folgen 335 Filmstills aus 72 Filmen, eine optisch überwältigende, perfekt in Buchform inszenierte Bildgeschichte des deutschen Kinos in seiner Blütezeit.
Hans Helmut Prinzler
Licht und Schatten. Die großen Stumm- und Tonfilme der Weimarer Republik.
335 Filmbilder von „Mutter Krause“ bis „Dr. Mabuse“
Schirmer/Mosel, Deutsche Kinemathek,
308 Seiten, 443 Abbildungen, 29,95 € (in der Ausstellung, sonst 68 €)
ISBN 978-3-8296-0588-5
Die Ausstellung wird bis 27. April 2014 im Museum für Film und Fernsehen gezeigt.
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