Dienstag, 10. September 2013

Der Architekt Erich Mendelsohn - Werkschau in der Kunstbibliothek

Ikone der Moderne im Zeitungsviertel:
Das Mosse-Haus an der Jerusalemer,
Ecke Schützenstraße
Die Kunstbibliothek präsentiert am Kulturforum eine umfassende Schau zum Leben und Werk eines der bedeutendsten Wegbereiter der architektonischen Moderne: Erich Mendelsohn (1887-1953). Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Mendelsohns zeichnerischer Nachlass, der 1975 von seiner Frau Luise an die Kunstbibliothek übergeben wurde. Die mehr als 5000 Skizzen und Entwürfe sind nicht nur faszinierende Dokumente seines Schaffens als Architekt, sondern auch Meisterwerke der Zeichenkunst, die 60 Jahre nach seinem Tod nichts von ihrer Kraft verloren haben. Neben dem Getty Research Institute Los Angeles besitzt die Kunstbibliothek die weltweit größte Museumssammlung zum Leben und Werk Erich Mendelsohns. Erich Mendelsohn gehört neben Mies van der Rohe zu den Bahnbrechern der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten war ein jäher Bruch in seinem Leben. Aus Anlass seines 60. Todestages am 15. September 2013 wird aus dem Bestand der Architektursammlung der Kunstbibliothek von rund 5000 Zeichungen, Fotografien und Briefen, ein Querschnitt seines Schaffens gezeigt. In der Zeit des Nationalsozialismus musste der aus Allenstein stammende und in Berlin ansässige jüdische Architekt über Holland, England, Palästina in die USA emigieren. Erich Mendelsohn hat auf drei Kontinenten und in mehr als sieben Ländern seine architektonischen Spuren hinterlassen. Noch immer sind seine Bauten trotz Kriegszerstörungen in Berlin präsent: die „Villa Sternefeld“ an der Heerstraße, das Mosse Verlagshaus in der Jerusalemer Straße, sein eigenes Wohnhaus am Rupenhorn, das städtebauliche Ensemble „ Woga“ mit dem Universum-Kino (heute Schaubühne) am Lehniner Platz am Kurfürstendamm und natürlich das Haus Bejach für den jüdischen Arzt Carl Bejach errichtet, der 1936 von den Nazis vertrieben wurde. Nach Mendelsohns Entwürfen wurde der Einsteinturm in Potsdam zu einer „Inkunabel“ der expressionistischen Architektur des 20. Jahrhunderts. Die Kunstbibliothek hat zusammen mit dem Getty Research Institut in einem Forschungsprojekt begonnen, den Schriftwechsel des Ehepaares Mendelsohn wissenschaftlich zu bearbeiten. (Quelle: Pressemitteilung SMB - PK)

„Drei Kontinente – sieben Länder. Werke von Erich Mendelsohn aus der Architektursammlung der Kunstbibliothek“
Ausstellung der Kunstbibliothek vom 19. September 2013 bis 26.1.2014
Ort der Ausstellung: Kulturforum, unterer Sonderausstellungsraum, Zentrale Eingangshalle, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin-Tiergarten.

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