Mittwoch, 16. Januar 2013

Steigende Besucherzahlen: Warum das Bauhaus-Archiv einen Erweiterungsbau braucht

Die stetig wachsende Faszination für das Bauhaus sorgt für einen neuen Besucherrekord im Berliner Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung: Besuchten 2010 erstmals über 100.000 Menschen das Haus, waren es 2012 bereits 115.000 Kulturinteressierte aus aller Welt. „Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich die Besucherzahl des Bauhaus-Archivs verdoppelt. 2012 haben wir mit einem Zuwachs von rund 12.000 Besuchern jetzt die höchste Steigerung“, erklärt Direktorin Dr. Annemarie Jaeggi. Ein Ende des Booms sei nicht in Sicht, dabei seien die Kapazitäten des Museums längst erschöpft. Berlins Kulturstaatsekretär André Schmitz betrachtet die positive Entwicklung als Ansporn für die Politik: „Ich freue mich sehr über die gestiegenen Besucherzahlen. Sie unterstreichen eindrucksvoll die nationale wie internationale Bedeutung des Bauhaus-Archivs. Bund und Land sollten deshalb gemeinsam versuchen, die baulichen Kapazitäten dem wachsenden Interesse anzupassen. Das ist im Hinblick auf das anstehende Gründungsjubiläum 2019 eine ebenso dringliche wie lohnende Aufgabe.“ 2019 feiert Deutschland das 100. Gründungsjubiläum des Bauhauses. Schwerpunkte bilden Aktivitäten an den historischen Bauhaus-Orten Weimar, Dessau und Berlin. Während in Weimar bereits ein neues Bauhaus-Museum errichtet wird und auch in Dessau die Planungen für einen zusätzlichen Ausstellungsbereich auf Hochtouren laufen, stehen in Berlin noch keine Gelder für das Jubiläum bereit. „Im erweiterten Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung könnten wir mit Unterstützung der Politik eine permanente Bauhaus-Schau als Weltattraktion für Berlin verwirklichen“, so Annemarie Jaeggi. Um das Bestandsgebäude von Bauhaus-Gründer Walter Gropius denkmalgerecht zu sanieren und den Erweiterungsbau mit Ausstellungsflächen von 2.700 Quadratmetern zu errichten, werden 37,5 Mio. Euro benötigt. Davon entfallen 4,5 Mio. Euro auf die Sanierung des Gropius-Gebäudes und 33 Mio. Euro auf die Realisierung des Erweiterungsbaus. Das von Walter Gropius geplante und heute denkmalgeschütze Gebäude an der Klingelhöfer Straße war schon bei seiner Einweihung 1979 für den Museumsbetrieb nicht ausreichend gerüstet. Flächen für Veranstaltungen und eine Bauhaus-Werkstatt für Kinder und Jugendliche fehlen ganz. Weil die mit 700 Quadratmetern geringe Ausstellungsfläche nur Platz für einen Bruchteil der Objekte bietet, lagert ein Großteil der weltweit umfassendsten Sammlung zum Bauhaus im Depot. (Quelle: Bauhaus-Archiv/Pressemitteilung)

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