Montag, 16. Dezember 2013

Koalitionsvertrag: Das Bauhaus-Archiv soll bis 2019 erweitert werden

Zum 100. Jubiläum des Bauhauses 2019 soll das erweiterte Bauhaus-Archiv im Zentrum der Hauptstadt eröffnen. Dazu wird das historische Gebäude von Walter Gropius saniert und um einen Museumsneubau ergänzt. Die Gesamtkosten von 44 Millionen Euro sollen je zur Hälfte vom Land Berlin und vom Bund getragen werden. 
Der am 12. Dezember 2013 verabschiedete Beschluss für den Berliner Doppelhaushalt 2014/2015 sieht die Bereitstellung der ersten Baurate in Höhe von 500.000 Euro für das Bauhaus-Archiv vor. In der mittelfristigen Finanzplanung Berlins für die Jahre 2016 ff. sind darüber hinaus investive Maßnahmen in Höhe von 21,5 Mio. Euro veranschlagt. Die zweite Hälfte der Baukosten wird von Seiten des Bundes erwartet. Das Vorhaben umfasst die denkmalgerechte Sanierung des Bestandsgebäudes und die Errichtung eines Museumsneubaus auf dem vorhandenen Grundstück.
Neben dem Land Berlin hat auch der Bund seine Unterstützung für die Erweiterung des Bauhaus-Archivs angekündigt. Das Bauhaus-Jubiläum im Jahr 2019 bezeichnet der Koalitionsvertrag von Union und SPD als Ereignis von „nationaler und weltweiter Strahlkraft“. Bei den drei Bauhaus-Einrichtungen in Berlin, Dessau und Weimar sollen dazu die „notwendigen baulichen Voraussetzungen“ geschaffen werden.
Bereits bei der Sitzung des Kulturausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses im Januar im Bauhaus-Archiv hatte sich Berlins Regierender Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit (SPD) für das Bauvorhaben unter der Voraussetzung einer Beteiligung des Bundes ausgesprochen. Mit der Finanzplanung für die kommenden Jahre bereitet das Land Berlin jetzt den Weg für Sanierung und Neubau.
Während der noch von Bauhaus-Gründer Walter Gropius geplante Altbau aus den 1960er Jahren künftig das Bauhaus-Archiv mit Bibliothek, Magazinen und Bereichen für die kulturelle Bildung beherbergt, wird das neu zu errichtende Museum für Gestaltung die weltgrößten Sammlungsbestände zum Bauhaus auf 2.300 Quadratmetern Ausstellungsfläche erstmals umfassend präsentieren.
„Die Entscheidung des Landes Berlin zur anteiligen Finanzierung unseres Bauvorhabens erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit“, sagt Dr. Annemarie Jaeggi, Direktorin des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung. „Mit dem Museumsneubau wird Berlin 2019 einen deutschlandweit und international strahlenden Publikumsmagneten eröffnen.“ Neben seinen Aufgaben als Museum und Forschungseinrichtung soll das Haus künftig verstärkt als Plattform für die Kreativwirtschaft fungieren.
Hintergrund für die Erweiterungsplanung ist neben der Raumnot, die seit Gründung des Museums besteht, vor allem das wachsende weltweite Interesse am Bauhaus. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre haben sich die Besucherzahlen im Bauhaus-Archiv Berlin auf jährlich über 100.000 Menschen verdoppelt. 2012 kamen sogar 115.000 Besucher. Damit findet sich das Museum bereits heute in der Liga der größten deutschen Kunstmuseen. Demgegenüber kann auf der Ausstellungsfläche von 700 Quadratmetern derzeit nur ein geringer Teil der weltweit umfassendsten Sammlung zum Bauhaus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In den Magazinen des Hauses werden Kollektionen an Designobjekten, Möbeln, Fotografien, Grafiken und weiteren Arbeiten unter anderem von Wassily Kandinsky, Paul Klee, László Moholy-Nagy und Oskar Schlemmer sowie der Nachlass von Bauhaus-Gründer Walter Gropius verwahrt. (Quelle: Pressemitteilung des Bauhaus-Archivs)

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