Dienstag, 23. Juni 2020

Die Flusspferdhofsiedlung

Sie wurde erst Mitte der 1930er-Jahre fertiggestellt, ist aber ein herausragendes Beispiel für den sozialen Wohnungsbau der Weimarer Republik: die Flusspferdhofsiedlung der Architekten Paul Mebes und Paul Emmerich in Lichtenberg. Wie sie zu ihrem kuriosen Namen kam und warum sie unter Denkmalschutz steht, erklärt der Berlinologe Michael Bienert in seiner neuen Videokolumne: https://www.gewobag.de/sowohntberlin/bienert-flusspferdhofsiedlung/

Montag, 22. Juni 2020

Gedenktafel für Lotte Laserstein

Eine Gedenktafel wurde am 22. Juni 2020 an Lotte Lasersteins ehemaligen Wohnhaus in der Jenaer Straße 3 im Bayerischen Viertel (Wilmersdorf) angebracht. Die sonst übliche feierliche Enthüllung entfiel wegen der Pandemie und den notwendigen Abstandsbeschränkungen. Die Malerin Lotte Laserstein gilt als bedeutende Vertreterin der Neuen Sachlichkeit. Ihre Werke aus den 20er und 30er Jahren zeigen die moderne, selbstbestimmte und intellektuelle Frau und verkörpern damit den typischen Geist der Weimarer Republik. Lotte Laserstein studierte Malerei an der Vereinigten Staatsschule für Freie und Angewandte Kunst, die sie als eine der ersten Frauen 1927 mit Auszeichnung abschloss. 1937 belegten die Nationalsozialisten die erfolgreiche Künstlerin wegen ihrer jüdischen Wurzeln mit einem Berufsverbot. Laserstein floh daraufhin nach Schweden. Dort gründete sie eine Malschule und lebte überwiegend von Auftragsportraits. Das Thema neue Rollenbilder der Frau beschäftigte Laserstein ein Leben lang. An den Erfolg ihrer Berliner Jahre konnte Laserstein in Schweden allerdings nicht anknüpfen. Internationale Anerkennung wurde ihr erst 1985 im Alter von 97 Jahren mit einer Schau an der Royal Academy of Arts zuteil. Zum Bericht über Lotte Laserstein in der Berlinischen Galerie

Kunst in Tucholskys Geburtshaus

Marco P. Schaefer im Projektraum KURT KURT, 2020

Marco P. Schaefer hat die Corona-Zeit genutzt, um im Projektraum KURT KURT zwei großformatige Werke zu schaffen. Ein Besuch in Tucholskys Geburtshaus in Moabit. 

Von Michael Bienert   Dass in diesem Teil Moabits niemals reiche Leute wohnten, verrät die baumlosen Lübecker Straße sofort. Schnurgerade haben Spekulanten der Kaiserzeit sie mit Mietskasernen bepflanzt. Was im Krieg kaputt ging, wurde mit Mietsblocks wieder aufgefüllt. In dieser sehr typischen Berliner Straße wurde Tucholsky 1890 geboren. Würde er heute dem Volk aufs Maul schauen, würde er hier viele Fremdsprachen hören. Lübecker Straße 13 in Moabit: Tucholskys Geburtshaus steht noch und trägt eine schlichte Gedenktafel, die schon mal gestohlen wurde und deshalb besonders fest in der Wand verankert ist. Es gibt ja nicht viele Geburtshäuser populärer und kluger Schriftsteller in Berlin. Trotzdem hat es die Kulturverwaltung nie geschafft, hier einen informativen Anlaufpunkt für die vielen Tucholsky-Fans zu etablieren. Die Lübecker Straße dokumentiert nicht nur materielle, sondern auch geistige Armut. Zuende lesen auf www.text-der-stadt.de

Dienstag, 2. Juni 2020

Berliner Weltkulturerbesiedlungen - online

Eine hervorragend programmierte und gestaltete, äußerst informationsreiche Website zu den Welterbesiedlungen und dem Wohnungsbau der Weimarer Republik in Berlin ist online gegangen. Neben vielen Fotos, Fakten und Geschichten über die denkmalgeschützten Gebäude und Ensembles greift die Website einzelne historische Themen auf, stellt aktuelle Bezüge her und kombiniert diese mit Aufgaben, die den eigenen Blick schärfen und sich somit auch gut für den Einsatz in der Jugend- und Erwachsenenbildung eignen. Dazu präsentieren die Autoren zahlreiche Hintergrundinfos aus den künstlerisch, gestalterisch, sozial und politisch bewegten 1920er-Jahren. Komplettiert wird das Ganze durch eine Einführung in die Berliner Stadtgeschichte, die ebenfalls bewegten Biografien der wichtigsten Planer und Bewohner sowie ein umfangreiches Glossar. https://welterbe-siedlungen-berlin.de/