Dienstag, 27. August 2013

Meret Oppenheim im Martin-Gropius-Bau

Von Elke Linda Buchholz - Wo ist die legendäre Pelztasse? Meret Oppenheims berühmtester Coup fehlt in der großen Retrospektive zum 100. Geburtstag. Ihr selbst wäre das vielleicht ganz recht gewesen. Dass alle Welt ihren Namen noch Jahrzehnte später immer nur auf dieses eine geniale Unikat reduzierte, nervte die Künstlerin. Beharrlich weigerte sie sich, die Pelztasse als Multiple herauszugeben.

Als Alfred Barr das mit chinesischem Gazellenfell gefütterte Frühstücksset 1936 in einer Pariser Galerie entdeckte, verfrachtete er es sofort ins Museum of Modern Art in New York. Das haarige Ambivalenzobjekt, das hinterlistig mit Berührungslust und Ekel des Betrachters spielt, wurde zu einer Ikone des Surrealismus. Aus einem Augenblickseinfall im Café geboren, verkörperte das Objekt der 23jährigen Künstlerin perfekt die surrealistischen Methode, Zufall und Unterbewusstes als Ideenquell anzuzapfen.

Montag, 26. August 2013

Spaziergang durch die Reichsforschungssiedlung Haselhorst zum "Tag des offenen Denkmals"

An der Planung der ehemaligen „Reichsforschungssiedlung“ in Spandau-Haselhorst war Bauhausgründer Walter Gropius beteiligt, zwischen 1930 und 1935 wurde das größte Wohnungsbauprojekt der Weimarer Republik nach Plänen von acht namhaften Architekten gebaut. Seit 2003 saniert und modernisiert die GEWOBAG das denkmalgeschützte Stadtquartier. Am 8. September 2013 lädt das Unternehmen alle Interessierten – vom Mieter bis zum Medienvertreter – zu einem Kiezrundgang ein.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Für den Kiezrundgang ist eine Anmeldung erforderlich. Die GEWOBAG bittet um eine E-Mail an: a.zauritz@gewobag.de


Wann?           Sonntag, 8. September 2013, 11 Uhr
Wo?               Treffpunkt ist der U-Bahnhof Haselhorst (U7), Ausgang Gorgasring

Der Rundgang bietet Informationen sowohl zur über 80-jährigen Geschichte der Siedlung als auch zu den umfangreichen Modernisierungsarbeiten. Begleitet wird der Rundgang von dem Publizisten Michael Bienert, dessen Buch über die Siedlung in Kürze erscheint, und dem Landschaftsarchitekten Peter Schmidt-Seifert.

Mittwoch, 21. August 2013

Mehr Platz für die Moderne!

Die Neue Nationalgalerie soll erweitert werden.
Fotos von dem favorisierten Baugrundstück hier.


Die Spatzen zwitscherten es schon von den Dächern, seit Mittwoch ist es offiziell: Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt ihre Pläne auf, eine neue Gemäldegalerie für die Alten Meister neben der Museumsinsel zu bauen. Statt dessen soll Mies van der Rohes Neue Nationalgalerie am Kulturforum in etwa zehn Jahren einen Erweiterungsbau bekommen, um die Kunst des 20. Jahrhunderts in der Hauptstadt angemessen zu präsentieren. Momentan sind wichtige Bilder aus der Zwischenkriegszeit von Malern wie Otto Dix und George Grosz ins Depot verbannt, weil es an Ausstellungsfläche fehlt.

Montag, 19. August 2013

Spenden für Siegfried Kracauer

Siegfried Kracauer
Quelle: Wikimedia
So läuft das in Berlin: Der Senat ruft ein Themenjahr zum Gedenken an die nationalsozialistische Machtübernahme vor 80 Jahren aus und lässt für viel Geld mobile Litfaßsäulen herstellen, die an die verfolgten und vertriebenen Mitbürger erinnern, darunter auch an den glänzenden Essayisten und Kritiker Siegfried Kracauer. Eine Bürgerinitiative bemüht sich darum, die Kracauer-Säule am Kracauerplatz in Charlottenburg, nahe der letzten Wohnadresse des Autors (Sybelstraße 35), aufzustellen.  Aber das Bezirksamt Charlottenburg besteht darauf, dass dafür erst einmal eine Verwaltungsgebühr zu entrichten sei. Die "Erteilung der Ausnahmegenehmigung einmalig nach der Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOst)" kostet 102 Euro, ein Erlass sei nicht möglich, "um keinen Präzedenzfall zu schaffen", so die Behörde. Was tun die Kracauer-Freunde? Sie sammeln, innerhalb eines Tages kamen aus Kleinspenden schon zwei Drittel der benötigten Summe zusammen. Für den Transport und die Instandhaltung der Säule müssen sie selbstverständlich ebenfalls aufkommen. Soviel zum Thema: Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements durch die Berliner Verwaltung!

Foto der Säule
Spenden nimmt Joachim Neu entgegen!

Montag, 12. August 2013

Kant-Garagen vor dem Abriss?

Blick in die Berliner Kant-Garagen im Jahr 1930.
Quelle: Bundesarchiv Nr. 102-10459 /Wikimedia
Die 1929/30 erbauten Kant-Garagen stehen unter Denkmalschutz, doch der Eigentümer hat bereits einen Abrissantrag gestellt. Das erste und einzige erhaltene Bauwerk dieser Art aus dem Berlin der Weimarer Republik droht zu verschwinden. Lesen Sie dazu den jüngsten Bericht aus der Berliner Zeitung vom 11. März 2014.

Weitere Links zum Thema:
http://www.nytimes.com/2013/08/20/world/europe/uncertainty-surrounds-a-palace-of-parking-in-berlin.html?_r=0
http://www.taz.de/Denkmal/!121703/
http://www.taz.de/Baudenkmal/!121705/
http://www.berliner-zeitung.de/kultur/kant-garagen-auf-verschleiss-gefahren,10809150,23950430.html

Mittwoch, 7. August 2013

Yva im Hotel Bogota

Von 1934 bis 1938 arbeitete die Fotografin Yva in der Schlüterstraße 45, dem heutigen Hotel Bogota. Ihr berühmtester Schüler war Helmut Newton. Angesichts der drohenden Schließung des Hotels findet dort eine Reihe von Kulturveranstaltungen statt; am 10. August um 19 Uhr hält die Frauenforscherin Sabine Krusen einen Vortrag über Yva und die jungen Fotografinnen ihrer Zeit.


Weitere Infos unter www.bogota.de